Trashpavilion

Trashpavilion

Produktion und Selbstorganisation im künstlerischen Milieu

In unseren Gesellschaften kennt sie jeder, diese weißen Gartenpavillons, welche an heißen Tagen zu Gartenfesten Schatten spenden. Unter ihren Dächern entsteht Kommunikation. Sascha Büttner gibt dem Lichtschutz die Vorsilbe „Trash“, also Müll, bei. In der Logik unserer Gesellschaft fungiert Abfall als nutzloser Rest, der einer namenlosen Wiederverwertung zugeführt oder in den Öfen der Entsorger zu Energie verbrannt wird. In der Unüberschaubarkeit des Internets hingegen stellt sich die Frage anders: Es geht nicht einfach um das Löschen von Bedeutungslosem. Die Kriterien der Einschätzung, was müll- und was nutzwertig ist, scheinen verschwunden zu sein, angesichts der unbestimmbaren Masse an Information. Von diesem Ausgangspunkt entwickelt der Künstler ein ständig wachsendes, wucherndes Archiv aus ganz unterschiedlichen Textsorten und Materialien. Sie alle drehen sich um das Paradoxon der künstlerischen Produktion unter den Voraussetzungen der Vernetzung. Trashpavilion spürt aktuellen Produktionsbedingungen nach und zeigt darüber hinaus Möglichkeiten der Selbstorganisation auf.

Ausgangspunkt der Arbeit ist der Knotenpunkt Künstlerdorf Schöppingen. Von dort folgt Trashpavilionden Biografien, Produktionsbedingungen und Selbstorganisationsansätzen der KünstlerInnen, um sich mit Netz, Ökonomie und der künstlerischen Selbstbehauptung in diesem Geflecht auseinanderzusetzen. Dabei ist das Projekt kontinuierlich selbstreferentiell. Im Hype um Web2.0 nutzt Trashpavilion die etablierten Selbstdarstellungsplattformen und stellt die ewige Frage nach dem, was Kunst ist, neu.

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